Wandern mit Kamera in Norwegen – Hardangervidda im September 2024
Im September 2024 habe ich mir einen Traum erfüllt: Wandern mit meiner Kamera durch die beeindruckende Landschaft Norwegens. Es war bereits das zweite Mal nach 2023, dass ich eine solche Wanderreise in Norwegen unternommen habe. Die Reise begann mit einer Autofahrt über Dänemark und einer späten Fährenankunft in Norwegen. Mein Ziel: Die Hardangervidda, ein riesiges Hochplateau und eines der bekanntesten Wandergebiete des Landes.
Erste Etappe: Von Haukeliseter zur Hütte Hellevassbu
Nach meiner Ankunft in Norwegen fuhr ich direkt bis Haukeliseter, dem Ausgangspunkt meiner ersten mehrtägigen Wandertour. Am nächsten Morgen startete ich früh mit dem Ziel Hellevassbu, einer der DNT-Hütten (Den Norske Turistforening). Diese Strecke betrug insgesamt 23,5 km und brachte mich über 938 Höhenmeter.
Die Landschaft war atemberaubend: Fjellebenen, glitzernde Seen und schroffe Felsen – perfekt, um mit der Kamera einzufangen. Eines der Highlights dieses Tages war ein kleiner Lemming, der mutig sein Territorium am Wegesrand verteidigte und mir ein unvergessliches Fotomotiv bot.
An der Hütte Hellevassbu angekommen, machte ich mich mit dem DNT-Hüttensystem vertraut. Dank meiner Mitgliedschaft hatte ich einen Schlüssel für diese Wanderhütten, die einfach, aber gemütlich ausgestattet sind. Der Abend war entspannt: Ich verbrachte Zeit an einem kleinen Bergsee und entdeckte eine alte Akustikgitarre in der Hütte – ein besonderer Moment inmitten der Stille der Natur.
Zweite Etappe: Von Hellevassbu nach Middalsbu
Am nächsten Morgen ging es bei den ersten Sonnenstrahlen weiter. Die Strecke nach Middalsbu war 18,5 km lang und führte mich über einen felsigen, gefrorenen Bergkamm. Die Einsamkeit dieser Region war beeindruckend – ich traf wie am Vortag nur einen einzigen Wanderer.
In Middalsbu angekommen, war ich überrascht, nicht alleine zu sein. Eine Gruppe Austauschstudenten hatte die gleiche Hütte als Nachtquartier gewählt. Der Abend war lebhaft, und wir teilten Geschichten über unsere Erlebnisse in Norwegen. Nach einer sternenklaren Nacht bereitete ich mich mental auf die schwerste Etappe meiner Tour vor.
Dritte Etappe: Zurück nach Haukeliseter
Der letzte Tag begann noch vor Sonnenaufgang. Mein Ziel war es, die 29,23 km lange Strecke zurück nach Haukeliseter zu bewältigen. Diese Etappe forderte nicht nur Kondition, sondern auch Durchhaltevermögen, denn sie beinhaltete 1.006 Höhenmeter.
Die Pfade waren durch das typische T-System markiert, das in Norwegen Orientierung gibt. Es war ein sonniger, fast unerwartet warmer Tag – so warm, dass ich sogar einen Sonnenbrand bekam. Am Nachmittag erreichte ich erschöpft, aber überglücklich mein Auto.
Mit Kamera unterwegs
Meine Kamera war an diesen drei Tagen ständig griffbereit – befestigt an den Schulterriemen meines Rucksacks. Ich hatte Proviant und Wechselkleidung dabei, und auch die Kameraakkus hielten durch. Die warmen Farben des Herbstes und die klare Luft machten das Fotografieren zu einem besonderen Erlebnis.
Zurück in der Zivilisation
Nach dieser Tour war eine warme Dusche und eine Nacht in einer Pension genau das Richtige. Dort konnte ich auch die Akkus meiner Kamera laden und mich für die weiteren Abenteuer in Norwegen vorbereiten.
Mehr über meine Reisen und Erlebnisse in diesen zwei Wochen in Norwegen erfahrt ihr in meinem nächsten Blogbeitrag!